Eine Fast-Sommerparty in Schönborns Arkadenhof
Dedramatisieren, Humor bewahren, Schläge nicht erwidern: Das sind die drei Gebote, die Christoph Schönborn in Anlehnung an Robert Schuman, Gründervater des vereinten Europas, seinen – diesmal besonders zahlreichen und hochrangigen – Zuhörern beim Sommerempfang im Arkadenhof des Erzbischöflichen Palais mitgab. Als da wären: Präsidenten wie Christoph Leitl, Wirtschaftskammer; (General-) Direktoren wie Agnes Husslein, Belvedere, oder Alexander Wrabetz, ORF; Vorstände wie Robert Zadrazil, Bank Austria, oder Kurt Kribitz, Styria; Industrielle wie Josef Taus; Geschäftsführer wie Lydia Gepp, Niederösterreichisches Pressehaus, Wolfgang Bergmann, „Standard“, Herwig Langanger und Rudolf Schwarz, „Die Presse“; Generalsekretäre wie Anna Maria Hochhauser, Wirtschaftskammer, Christoph Neumayer, Industriellenvereinigung, Michael Linhart, Außenamt, oder Gerald Grünberger, Zeitungsherausgeber; Universitätsprofessoren wie Heinz Fassmann, Uni Wien; Chefredakteure wie Georg Wailand, „Kronen Zeitung“ oder Rainer Nowak, „Die Presse“. Gewitterwolken wichen der Veranstaltung dieses Sommerabends mit Blick auf den Stephansdom großräumig aus. Einige Passanten hingegen nicht – aufmerksam gemacht durch die ganz und gar nicht leise aufspielenden Wladigeroff Brothers. Schönborn ließ ein Zeichen für eine Kirche der offenen Türen setzen und die Tore zur Rotenturmstraße öffnen. So mutierte der Sommerempfang dann fast schon zur Sommerparty – wäre da nicht das doch eher frühe abrupte Ende gewesen.
[Die Presse, June 3, 2016, p. 25]
© Markus A. Langer